Ist die Warnung der Bankenaufsicht vor dem CFD-Handel gerechtfertigt?

Dass der Handel mit Differenzkontrakten mit diversen Risiken verbunden ist, dürfte mittlerweile jedem, der sich etwas mit dieser Materie beschäftigt hat, geläufig sein. Doch sind CFDs wirklich risikoreicher als andere Anlageinstrumente? Und muss man daher eine explizite Warnung vor dem Handel mit diesen Instrumenten aussprechen?

Bereits vor mehreren Monaten fühlten sich die EU-Bankenaufsicht sowie die Marktaufsicht dazu berufen, vor den Gefahren beim Handel mit Differenzkontrakten explizit zu warnen. Insbesondere machten sich die Finanzwächter darüber Sorgen, dass unerfahrene Privatanleger aufgrund der günstigen Zinssituation leicht in Versuchung geraten könnten, auf Finanzinstrumente wie CFDs zurückzugreifen, weil sie sich hiervon schnelle und einfache Gewinne versprechen. Über die Komplexität solcher Instrumente seien die meisten Privatanleger jedoch kaum informiert.

Naturgemäß liefen die Betreiber von Handelsplattformen, auf denen Differenzkontrakte gehandelt werden, gegen diese pauschalierte Warnung Sturm. Kein Wunder: Sie stellen ihren Investoren in der Regel überdurchschnittlich gute Renditen bei vergleichsweise niedrigen Gebühren in Aussicht. Der Faktor, dass Anleger im Handel mit CFDs weit mehr Kapital verlieren können, als sie ursprünglich beabsichtigten, wird dann allerdings bei vielen Anbietern quasi unter den Tisch gekehrt. Experten sind also sehr wohl der Meinung, dass die Warnung ihre Berechtigung hat, wenn auch nicht in einer solchen Vehemenz.

Hört man sich dagegen beim entsprechenden Branchenverband um, trifft man auf wesentlich mehr entspannte Gesichter. Hier unterstütze man grundsätzlich die Bestrebungen der Aufsichtsbehörden, um für mehr Transparenz im Sinne des Verbraucherschutzes zu sorgen, heißt es. Dafür halte die Branche zahlreiche Aus- und Weiterbildungsnagebote bereit, die allerdings auch angenommen werden müssten.

Fazit: Die Warnung der Bankenaufsicht ist sicher nicht aus der Luft gegriffen, wer sich allerdings gründlich auf den CFD-Handel vorbereitet, alle Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung nutzt und beim Handel den gesunden Menschenverstand walten lässt, kann sie getrost ignorieren.

November 2013

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